Süßkartoffel-Pommes: Lecker oder gesund – Die Wahrheit über den orangefarbenen Genuss!

Knusprig außen, weich innen und mit diesem unverwechselbar süßlichen Geschmack – Süßkartoffel-Pommes haben sich längst ihren Platz auf Speisekarten und in heimischen Küchen erobert. Viele greifen zu ihnen als vermeintlich gesündere Alternative zu klassischen Kartoffelpommes. Doch stimmt das wirklich? Wie gesund sind Süßkartoffel-Pommes tatsächlich, und was unterscheidet sie von ihren helleren Verwandten?

Was steckt wirklich in Süßkartoffel-Pommes?

Süßkartoffeln unterscheiden sich botanisch komplett von herkömmlichen Kartoffeln. Sie gehören zur Familie der Windengewächse und stammen ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Durch diese Herkunft bringen sie ein ganz eigenes Nährstoffprofil mit.

Der auffälligste Unterschied liegt in der orangefarbenen Färbung, die von Beta-Carotin herrührt – einem Antioxidans, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Dieses spielt eine entscheidende Rolle für die Sehkraft, das Immunsystem und die Hautgesundheit. Eine mittelgroße Süßkartoffel deckt bereits mehr als den Tagesbedarf an Vitamin A ab.

Darüber hinaus enthalten Süßkartoffeln beachtliche Mengen an:

  • Vitamin C (unterstützt das Immunsystem)
  • Vitamin B6 (wichtig für den Stoffwechsel)
  • Kalium (reguliert den Blutdruck)
  • Ballaststoffen (fördern die Verdauung)

Im Vergleich zu gewöhnlichen Kartoffeln haben Süßkartoffeln einen höheren natürlichen Zuckergehalt, was ihren Namen erklärt. Trotzdem liegt ihr glykämischer Index niedriger als bei normalen Kartoffeln – das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt.

Zubereitungsmethoden und ihr Einfluss auf den Nährwert

Der gesundheitliche Wert von Süßkartoffel-Pommes hängt maßgeblich von der Zubereitungsart ab. Hier entstehen die größten Unterschiede, die darüber entscheiden, ob die Pommes tatsächlich als gesündere Alternative gelten können.

Bei frittierter Zubereitung nehmen Süßkartoffel-Pommes erhebliche Mengen Fett auf. Eine 100-Gramm-Portion kann so schnell 300-400 Kalorien erreichen. Durch das heiße Frittieröl entstehen zudem Acrylamide – potenziell gesundheitsschädliche Verbindungen, die sich bei hohen Temperaturen bilden.

Die Backofen-Variante schneidet deutlich besser ab. Mit nur einem Teelöffel hochwertigem Öl lassen sich knusprige Süßkartoffel-Pommes zubereiten, die etwa 150-200 Kalorien pro Portion enthalten. Diese Methode erhält mehr Nährstoffe und erzeugt weniger Acrylamide.

Die neuerdings beliebten Heißluftfritteusen bieten einen guten Kompromiss zwischen Geschmack und Nährwert. Sie benötigen minimal Öl und erzeugen trotzdem eine knusprige Textur bei geringerem Kaloriengehalt.

Der direkte Vergleich mit klassischen Pommes

Stellen wir beide Varianten gegenüber, zeigen sich einige bemerkenswerte Unterschiede:

Nährwert (pro 100g gebacken) Süßkartoffel-Pommes Klassische Pommes
Kalorien etwa 160 kcal etwa 190 kcal
Kohlenhydrate 30g 30g
Ballaststoffe 5g 2g
Vitamin A hoch minimal
Antioxidantien reich moderat

Süßkartoffel-Pommes liefern also bei etwas geringerer Kalorienzahl mehr Ballaststoffe und deutlich mehr Vitamin A. Allerdings enthalten sie auch etwas mehr natürlichen Zucker. Bei beiden Varianten bleibt die Zubereitungsmethode entscheidend für die Gesundheitsbilanz.

Selbstgemachte Süßkartoffel-Pommes – Die gesündeste Option

Wer das Maximum an Nährstoffen bei minimaler Kalorienzufuhr erreichen möchte, sollte seine Süßkartoffel-Pommes selbst zubereiten. Mit diesem einfachen Rezept gelingt das perfekt:

Knusprige Backofen-Süßkartoffel-Pommes

Zutaten:

  • 2 mittelgroße Süßkartoffeln
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 TL Paprikapulver
  • ½ TL Knoblauchpulver (optional)
  • Meersalz nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Süßkartoffeln gründlich waschen und in gleichmäßige Stifte schneiden (ca. 1 cm dick)
  2. In kaltem Wasser 30 Minuten einweichen (entfernt überschüssige Stärke)
  3. Gründlich abtrocknen und in einer Schüssel mit Olivenöl und Gewürzen mischen
  4. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen, mit Abstand zwischen den Pommes
  5. Bei 220°C etwa 25 Minuten backen, nach der Hälfte der Zeit wenden

Der Trick beim Selbermachen liegt darin, die Süßkartoffeln vor dem Backen gründlich zu trocknen und ihnen genug Platz auf dem Backblech zu geben. Zu eng liegende Pommes werden eher weich als knusprig.

Für wen sind Süßkartoffel-Pommes besonders geeignet?

Süßkartoffel-Pommes können für bestimmte Personengruppen besondere Vorteile bieten:

Menschen mit Diabetesneigung profitieren vom niedrigeren glykämischen Index der Süßkartoffel, auch wenn die Zubereitung als Pommes diesen Vorteil teilweise aufhebt.

Sportler schätzen die komplexen Kohlenhydrate und den höheren Kaliumgehalt, der bei intensivem Training verlorene Elektrolyte ersetzen kann.

Kinder, die sonst kaum Gemüse essen, nehmen über die süßliche Variante wertvolle Nährstoffe auf, besonders wenn die Pommes im Backofen statt in der Fritteuse zubereitet wurden.

Auch als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung können Süßkartoffel-Pommes durchaus ihren Platz haben. Sie sollten jedoch nicht als Wundermittel betrachtet werden, das klassische Gemüsebeilagen komplett ersetzen kann.

Das Fazit: Gesünder ja, Gesundheitswunder nein

Süßkartoffel-Pommes bieten gegenüber klassischen Pommes einige gesundheitliche Vorteile, insbesondere durch ihren höheren Gehalt an Vitamin A, Antioxidantien und Ballaststoffen. Damit sind sie tatsächlich die etwas bessere Wahl.

Dennoch gilt: Die Zubereitungsmethode entscheidet über die Gesundheitsbilanz. Frittierte Süßkartoffel-Pommes aus dem Fast-Food-Restaurant verlieren durch die Zubereitung im heißen Fett einen Großteil ihrer gesundheitlichen Vorteile.

Selbst zubereitete, im Backofen gegarte Süßkartoffel-Pommes mit minimalem Öleinsatz stellen die gesündeste Option dar. Sie bewahren mehr Nährstoffe und kommen mit deutlich weniger Kalorien aus.

Letztendlich sind auch Süßkartoffel-Pommes ein Lebensmittel, das in Maßen genossen werden sollte. Sie können Teil einer gesunden Ernährung sein, sollten aber nicht als Ersatz für frisches, unverarbeitetes Gemüse betrachtet werden. Bei bewusstem Konsum bieten sie jedoch eine schmackhafte Alternative, die sowohl den Gaumen als auch den Nährstoffhaushalt erfreut.